Haufe Steuer News
BMF: Entwurfsschreiben zur E-Rechnung seit 1.1.2025
Das BMF hat ein Entwurfsschreiben zur obligatorischen elektronischen Rechnung bei Umsätzen zwischen inländischen Unternehmern ab dem 1.1.2025 veröffentlicht. Darin werden Änderungen und Ergänzungen an dem BMF-Schreiben v. 15.10.2024 vorgenommen und umfassende Änderungen im UStAE umgesetzt.
BFH: Günstigerprüfung bei der Riester-Rente
Bei Altersvorsorgeaufwendungen hat eine Günstigerprüfung zu erfolgen. Das Finanzamt ermittelt, ob ein Sonderausgabenabzug günstiger als die Altersvorsorgezulage ist. Bei dieser Günstigerprüfung sind nach Auffassung des BFH Steuerermäßigungen wie z. B. nach § 35a EStG vor der Hinzurechnung der Altersvorsorgezulage zu berücksichtigen.
BFH: Kein Zinserlass bei unklarer Erbfolge
Eine Verzinsung von Steuernachforderungen und Steuererstattungen erfolgt nach Entstehung der Steuer zuzüglich einer Karenzzeit. Eine solche Verzinsung wird selbst dann ausgelöst, wenn ein Grundlagenbescheid infolge zuvor unklarer Erbrechtssituation erst Jahre nach dem Erbfall ergeht. Die im Feststellungsverfahren erstmals festgestellten Einkünfte sind in einem geänderten Einkommensteuerbescheid zu berücksichtigen und lösen i.d.R. hohe Zinsbelastungen aus. Ein Zinserlass aus sachlicher Billigkeit scheidet dennoch aus.
BFH: Neue anhängige Verfahren im Juni 2025
Anlässlich verschiedener finanzgerichtlicher Entscheidungen stellen wir für Sie monatlich die wichtigsten neuen anhängigen Verfahren für Unternehmer, Arbeitnehmer und Anleger zusammen.
BFH: Alle am 26.6.2025 veröffentlichten Entscheidungen
Am 26.6.2025 hat der BFH zwei sog. V-Entscheidung zur Veröffentlichung freigegeben.
Bundestag: Gesetz für ein steuerliches Investitionssofortprogramm
Der Bundestag hat am 26.6.2025 den Entwurf für das Gesetz für ein steuerliches Investitionssofortprogramm zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland verabschiedet. Dabei gab es gegenüber dem Fraktionsentwurf noch eine weitere Verbesserung der Forschungszulage.
Honorargestaltung in Steuerkanzleien: Warum Festpreise nicht für jede Kanzlei die beste Lösung sind
Die Diskussion um Festpreise in der Steuerberatung nimmt Fahrt auf. Doch nicht jede Kanzlei profitiert automatisch von diesem Preismodell. Warum Honorargestaltung individuell bleiben muss ? und wie Sie die richtige Strategie für Ihre Kanzlei finden.
BMF: Datenaustausch im Lohnsteuerabzug ab 2026
In einem aktuellen Schreiben informiert die Finanzverwaltung über den ab 2026 geplanten Datenaustausch zwischen privater Kranken-/Pflegeversicherung, Finanzverwaltung und Arbeitgebern im Lohnsteuerverfahren. Durch den Wegfall der Mindestvorsorgepauschale drohen Arbeitnehmern in manchen Steuerklassen Überraschungen.
FG Düsseldorf: Verlustabzugsverbot und § 8d KStG bei Gesellschafterwechsel und Organschaft
Das FG Düsseldorf hat zur Anwendung der Verlustabzugsbeschränkung nach § 8c KStG und § 8d KStG i. V. m. § 10a GewStG bei einem unterjährigen Gesellschafterwechsel im Fall einer mehrstufigen körperschaftsteuerlichen und gewerbesteuerlichen Organschaft entschieden.
Pfändungstabelle: Neue Pfändungsfreigrenzen für Arbeitseinkommen
Die Pfändungsfreigrenzen ändern sich zum 1. Juli 2025. Diese sind unterschiedlich hoch ? je nach Arbeitslohn und Anzahl der Personen, für die Unterhaltspflicht besteht und Unterhalt geleistet wird.
FinMin NRW: Kooperation gegen Finanzkriminalität zwischen NRW und den Niederlanden
Das LBF NRW und die niederländische Steuerfahndung stärken ihre Zusammenarbeit bei der Bekämpfung grenzüberschreitender Clan-Kriminalität und Umsatzsteuerbetrug. Zudem gibt es eine Neuregelung für Grenzpendler.
Serie: Schlussabrechnungen der Coronahilfen: Nachträgliche Wirtschaftlichkeitsprüfung bei Corona-Hilfen sorgt für Unmut in der Praxis
Die Corona-Überbrückungshilfen sollten Unternehmen in der Krise schnell und unbürokratisch helfen. Vier Jahre später zeigt sich bei den Schlussabrechnungen ein anderes Bild: Bewilligungsstellen prüfen nachträglich die Wirtschaftlichkeit einzelner Anschaffungen und fordern Fördergelder zurück.
Überbrückungsbeschäftigung: Beschäftigungen zwischen Schule und Studium richtig beurteilen
Viele Abiturienten suchen derzeit Praktika für ein zukünftiges Studium oder Aushilfsjobs nach den Prüfungen, etwa zur Finanzierung einer Reise. Für die versicherungsrechtliche Einstufung ist entscheidend, um welche Art des Praktikums es sich handelt beziehungsweise was nach der Reise geplant ist.
FG Berlin-Brandenburg: Nutzung des besonderen elektronischen Anwaltspostfachs
Ein Rechtsanwalt ist nicht zur Nutzung des besonderen elektronischen Anwaltspostfachs verpflichtet, wenn dies für ihn unzumutbar ist. So entschied das FG Berlin-Brandenburg.
BMF: Umsatzsteuer-Sonderprüfung führte 2024 zu Mehrergebnis von 1,63 Mrd. EUR
Umsatzsteuer-Sonderprüfungen erzielten im Jahr 2024 zu einem Mehrergebnis von 1,63 Mrd. EUR, bei durchschnittlich 1 Mio. EUR je Prüfer.
Bundestag: Anhörung zum Gesetz für ein steuerliches Investitionssofortprogramm
In einer Anhörung im Bundestag haben Wirtschaftswissenschaftler den Gesetzentwurf für ein steuerliches Investitionssofortprogramm weitgehend positiv beurteilt.
FG Münster: Vermietung und Verkauf tatsächlich nicht existenter Container
Das FG Münster hat entschieden, dass die Vermietung und der Verkauf nicht existenter Seefrachtcontainer zu sonstigen Einkünften führen kann.
FG Münster: Gewinnerzielungsabsicht hat keinen Einfluss auf die erweiterte Kürzung
Die Vermietung fremden Grundbesitzes ist für die erweiterte gewerbesteuerliche Kürzung auch dann schädlich, wenn die Vermietung ohne Gewinnerzielungsabsicht erfolgt. So entschied das FG Münster.
BFH: Anfechtung einer Tilgungsbestimmung wegen Drohung
Hat ein Dritter, der auf eine fremde Steuerschuld geleistet hat, seine Tilgungsbestimmung (§ 48 Abs. 1 i.V.m. § 225 Abs. 1 AO) wegen einer Drohung nach § 123 Abs. 1 Alt. 2 BGB wirksam angefochten, ist die Tilgungsbestimmung gemäß § 142 BGB als von Anfang an nichtig anzusehen. Dem Dritten kann in diesem Fall ein Erstattungsanspruch nach § 37 Abs. 2 Satz 1 und 2 AO zustehen.
BFH: Auskunftsanspruch nach Art. 15 DSGVO im finanzgerichtlichen Verfahren
Ein im gerichtlichen Verfahren gestellter Auskunftsanspruch nach Art. 15 DSGVO richtet sich nicht gegen den zur Entscheidung über den Rechtsstreit berufenen Spruchkörper, sondern gegen die Behördenleitung als Datenverantwortlichen im Sinne von Art. 4 Nr. 7 DSGVO.
BFH: Betriebsausgabenabzug von Ausgleichszahlungen im Rahmen eines Zinsswaps
Ausgleichszahlungen im Rahmen eines Zinsswaps können als Betriebsausgaben abzugsfähig sein, soweit mit diesem ein betriebliches Zinsänderungsrisiko abgesichert werden soll.
BFH: Alle am 20.6.2025 veröffentlichten Entscheidungen
Am 20.6.2025 hat der BFH sechs sog. V-Entscheidung zur Veröffentlichung freigegeben.
BZSt: Vorliegen einer GIIN genügt nicht zur Klassifizierung als Finanzinstitut
Das BZSt informiert, dass eine GIIN allein nicht ausreicht: Finanzinstitute müssen kontoinhabende Rechtsträger sorgfältig auf ihre Meldepflichten nach dem FKAustG prüfen.
GEO ist das neue SEO: So bleiben Steuerkanzleien in der KI-Suche sichtbar
Die Zukunft der Online-Sichtbarkeit liegt in KI-Suchen. Klassisches SEO allein reicht nicht mehr aus, um gefunden zu werden. Steuerkanzleien sollten jetzt auf GEO setzen, um von Sprachmodellen wie ChatGPT oder Google Gemini als Quelle genannt zu werden.
FG Münster: Vergütungen an Gesellschafter-Geschäftsführer zählen zur Lohnsumme nach § 13a ErbStG
Das FG Münster hat entschieden, dass bei der Ermittlung der maßgebenden jährlichen Lohnsummen (§ 13a Abs. 4 ErbStG) die an die Gesellschafter einer Personengesellschaft im Lohnsummenzeitraum gezahlten Vergütungen grundsätzlich einzubeziehen sind.
Serie: Schlussabrechnungen der Coronahilfen: EU-Beihilferecht bei Corona-Überbrückungshilfen: Stolperfalle Schlussabrechnung
Die Schlussabrechnungen der Corona-Überbrückungshilfen rücken das EU-Beihilferecht in den Fokus. Verstöße können zur Rückforderung führen. Wir erklären in diesem Beitrag, warum das EU-Beihilferecht eine wichtige Rolle bei den Corona-Überbrückungshilfen spielt.
Verrechnung von Verlusten aus Aktien: Übergangsregelung bei Verlusten aus wertlosem Verfall von Aktien
Der Gesetzgeber hat die Verlustverrechnung des § 20 Abs. 6 Sätze 5 und 6 im Rahmen des Jahressteuergesetzes 2024 aufgehoben. Die Aufhebung ist am 6.12.2024 in Kraft getreten und ist in allen am 6.12.2024 offenen Fällen anzuwenden.
DStV: Neue Taxonomien für die E-Bilanz: BMF berücksichtigt Anregungen
Die oberste deutsche Finanzbehörde veröffentlichte kürzlich das aktualisierte Datenschema für die E-Bilanz. Dabei berücksichtigt sie auch die vom Deutschen Steuerberaterverband e.V. (DStV) geforderten Klarstellungen hinsichtlich der Übermittlung der unverdichteten Kontennachweise und Kontensalden. Auch billigt sie eine Härtefallregelung zu, die der DStV begrüßt.
Verhör(t) - Steuerthemen auf der Spur: Podcast: "Kein Porsche auf Kosten der Mitarbeiter"
Was braucht es für eine moderne Kanzlei? Kanzleiinhaber Ulrich Britting spricht im Verhör(t)-Podcast darüber, warum echte Wertschätzung nicht nur ein Schlagwort ist und wie man auch nach Rückschlägen an seinen Werten festhält.
FG Münster: Bewertung von Forderungen
Maßgebend für eine Aktivierung ist, ob ein Vermögensvorteil wirtschaftlich ausnutzbar ist und damit einen realisierbaren Vermögenswert darstellt. Bei einer in vollem Umfang bestrittenen Forderung darf die gewinnwirksame Erfassung daher nicht erfolgen. Entscheidend ist der Ansatz in der Bilanz, nicht der unterjährige Ansatz in der Buchführung. Die Grundsätze gelten für bilanzierungspflichtige wie auch für freiwillig bilanzierende Steuerpflichtige.